Biozid-Alternativen gesucht

In Industrieanlagen kommen Biozide zum Einsatz, um den verbauten Stahl vor mikrobieller Korrosion zu schützen. An der Berliner Hochschule für Technik setzt sich Prof. Dr. Dennis Enning, Fachbereich V, in einem Forschungsansatz mit umweltfreundlichen Alternativen auseinander.

Industrieanlage
Wasser enthält Mikroorganismen, die den verbauten Stahl beschädigen. Bild: Andrei Merkulov/stock.adobe.com

Im Forschungsprojekt „Grüne Biozide“ hat sich Prof. Dr. Dennis Enning, Fachbereich V der Berliner Hochschule für Technik (BHT), mit Alternativen für den Einsatz von Bioziden in der Schwerindustrie beschäftigt. Mit den Substanzen werden Mikroorganismen bekämpft, die Korrosion in Industrieanlagen verursachen. Enning konzentrierte sich in dem sechsmonatigen Projekt, das vom Institut für angewandte Forschung Berlin (IFAF) gefördert wurde, auf einen ersten Forschungsansatz für umweltfreundlichere Alternativen. Im Blick des Professors für industrielle Mikrobiologie: biotechnisch produzierte hydrolytische Enzyme. Die Umsetzbarkeit soll nun in einem Folgeprojekt, das im Herbst 2024 in Kooperation mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) starten soll, untersucht werden. Das Projekt befindet sich in der Planungsphase.

In der Schwerindustrie werden vergleichsweise große Mengen an Bioziden eingesetzt. Dies ist notwendig, um den in den Industrieanlagen verbauten Stahl zu schützen. Die im Wasser enthaltenen Mikroorganismen würden ihn ansonsten innerhalb weniger Jahre beschädigen, so dass er ersetzt werden müsste. In der Öl- und Gasindustrie werden Biozide beispielsweise eingesetzt, um das Innere von Pipelines zu schützen, da die Rohstoffe mit Wasser durchsetzt sind. Allein in dieser Branche werden rund 15 Millionen Liter organische Biozide jährlich eingesetzt. Das angedachte Forschungsprojekt von BHT und BAM könnte also möglicherweise dazu beitragen, dass eines Tages umweltfreundlichere "grüne Biozide" verwendet werden.


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